Queerfeministische Kompostierungen des Anthropozäns. Ökologien, RaumZeiten, VerAntworten. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag 2022
Dieses Buch ist ein Ergebnis der kollektiven Wissensproduktion der Rheinischen Sektion der Kompostistischen Internationale, von der ich ein Mitglied bin. Die Rheinische Sektion der Kompostistischen Internationale hat sich einer anderen Wissensproduktion verschrieben, durch die mehr-als-menschliche Welten wieder-auftauchen können. Dieses Wissenskollektiv arbeitet an WissensPraktiken, durch welche ein gutes Leben für alles Mehr-als-Menschliche ermöglicht werden soll. Das Kollektiv arbeitet transuniversitär und -diszplinär. Es ist zugleich mit allen un/möglichen Wissensorten assoziiert nach dem Motto Haraways: Nichts ist mit allem, aber alles ist mit etwas verknüpft. Kompost ist zugleich eine Ontologie und eine Art und Weise des Wissens, der Wissensproduktion, die gemeinsam das vermeintlich Gegebene ,der Welt‘ auseinanderdröseln, um daraus vielzählige Welten hervorzubringen. Alles ist und bedeutet gleichzeitig, ereignet, affiziert, transformiert sich: Wissen kompostiert Welt kompostiert Wissen. Kompost unterläuft Trennungen von Ästhetik, Ethik, Epistemologie und Ontologie, wie sie für das westliche Denken charakteristisch sind. Ausschließung, Einschließung, Gewalt, race, class, gender müssen kompostiert werden, müssen ver / antwortet, gehalten, anders gedacht und anders erzählt, Privilegien zersetzt und verlernt werden. Hierbei nehmen radikal nichtbinäre, pluriversale, relationale, queerfeministische Ökologien onto-epistemologische Gestalt an, die Relationalitäten, Responseabilities und Sorge sowie RaumZeiten und Materien / Materialisierungen verschränkt mit-denken, gerade ohne über sie zu verfügen.