Lehre

SoSe 2003 Universität Tübingen

 

Naturalisierte Subjektivität – Geschlechteridentitäten als Effekt filmischer Verfahrensweisen

Geschlecht ist weitgehend sozial konstruiert. Soziokulturelle Instanzen produzieren und verteilen darüber Bilder, Muster, Texte. Die Filmwissenschaftlerin Teresa de Lauretis bezeichnet diese als “technologies of gender”. Eine herausragende unter diesen “technologies”: der Film. Welt- und Identitätsentwürfe sind für ihn konstitutiv. Die “Echtheit” der Bilder täuscht fast darüber hinweg, daß es sich dabei um Signifikationsprozesse handelt. Filmische Geschlechterentwürfe sind nicht mit Seinskategorien zu erfassen, sondern müssen als Konstrukte des Mediums verstanden wer-den. Die filmische Semiose enthält bereits in der Gesellschaft existierende Muster von Ge-schlechteridentitäten sowie deren Implikationen und reproduziert sie. Dies und welche Funk-tionen Geschlechteridentitäten darin haben, soll an folgenden ausgewählten Filmbeispielen im Seminar untersucht und systematisiert werden: Bandits (D 1997, Katja v. Garnier), Baise-moi! (F 2000, Coralie Despentes), Copykill (USA 1995, Jon Amiel), Das 5. Element (USA 1997, Luc Besson), Female Perversions (USA 1996, Susan Streitfeld), Keiner liebt mich (D 1994, Doris Dörrie), The Fight Club (USA 1999, David Fincher).

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