Lehre WS 2011/12

HS: Digitale Ästhetik?

Digitalität hat kein Wesen. Unleugbar besitzt das Digitale aber eine technische Phänomenologie. Ohne Sinnstiftung und Theoriebildung ist uns dieses Technische an der Digitalität jedoch unzugänglich. Umgekehrt ist das Sprechen über Digitalität vom Technischen vielfältig durchzogen. Digitalität konstituiert sich unaufhörlich materiell-semiotisch in der historischen Zeit. Da Digitalität technisch sowie epistemologisch in intimer Nähe zum Computer angesiedelt ist, lässt sie sich zudem als Medium definieren. Als solches ist sie aber mittlerweile universal in unserer Welt gegeben und eben deshalb nicht einfach zu definieren.
Im Kurs wollen wir speziell Zugänge zu Wissensarten von der Digitalität finden, die diese als ästhetisches Phänomen zu definieren versuchen. Genauer, wir befassen uns mit – mittlerweile historisierbaren – Debatten zur „digitalen Ästhetik“. Dazu zählen die Konzepte zur Informationsästhetik (Wiener, Nake) sowie zumso genannten digitalen Schein, von der Simulation möglicher Welten (Flusser, Baudrillard, Welsch, Vattimo, Krämer). Dazu zählen zudem medienwissenschaftliche Diskussionen, die die Ästhetik der Digitalität mittels Mediendifferenz bestimmen und sich dabei an den Oppositionen alte Medien – neues Medium, analog – digital abarbeiten (Böhnke, Wardrip-Fruin, Lunenfeld, Mitchell). Des Weiteren untersuchen wir Ansätze, die aus dem vermeintlich einzigartigen Charakter der Digitalität typische ästhetische Konzepte ableiten, wie das Morphing, das Sampling bspw. (Manovich, Cubitt, Bergermann, Sobchak).

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